Das Mittelrhein-Museum
Hervorgegangen aus der 1835 der Stadt Koblenz gestifteten Gemäldesammlung des Pfarrers Joseph Gregor Lang, gehört das Mittelrhein-Museum mit dem Wallraf - Richartz-Museum Köln und dem Frankfurter Städel zu den ältesten bürgerlichen Museen Deutschlands. Hinzu kamen weitere Erwerbungen vor dem Ersten Weltkrieg. Seit 1921 im Koblenzer Schloss, wurde die Gemäldesammlung als „Schlossmuseum“ mit den seit Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Sammlungen des Koblenzer Museumsvereins zusammen geführt. Ein Großteil der Bestände, darunter die Kunstsammlungen, konnte vor den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg bewahrt werden – im Schutz der Festung Ehrenbreitstein, wo das Museum 1949 auch provisorisch wieder eröffnet wurde. Von 1965 bis 2013 war das Museum beheimatet am Florinsmarkt, einem der schönsten mittelalterlichen Plätze der Stadt, im wieder aufgebauten spätgotischen Ensemble aus Altem Kaufhaus und Schöffenhaus.
Am 20. Juni 2013 wurde das Forum Confluentes auf dem Koblenzer Zentralplatz eröffnet. Gemeinsam mit den beiden anderen Nutzern, der Stadtbibliothek Koblenz und der Koblenz-Touristik, findet auch das Mittelrhein - Museum in dem ambitionierten, von dem renommierten Architekturbüro Benthem Crouwel entworfenen Gebäude ein spektakuläres Domizil. Das neue Mittelrhein-Museum wird mit seiner umfangreichen Dauerausstellung, die sich über das gesamte erste Geschoss verteilt, einer Wechselausstellungsfläche im Untergeschoss, eigenen Räumen für die Grafische Sammlung und die Museumsbibliothek, klimatisierten Depot- und Magazinräumen sowie modernen Büroräumen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine deutliche, längst überfällige Aufwertung erfahren. Damit verfügt das Museum nun über all jene Standards, die von einer musealen Einrichtung im 21. Jahrhundert zu erwarten sind. Sämtliche Ausstellungsräume sind mit dem Aufzug oder zu Fuß zu erreichen und mit modernster Museumstechnik ausgestattet. Weiterhin können interessierte Besucher die Bestände der Grafischen Sammlung und der Museumsbibliothek einsehen. Die museumspädagogische Vermittlungsarbeit findet nicht nur in den Ausstellungssälen, sondern auch in den eigens dafür konzipierten Räumlichkeiten im Erdgeschoss – einem Mal- und Bastelraum sowie einem Vortragsraum – statt.
Das Mittelrhein-Museum vereint über 2.000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte. Der Gesamtbestand setzt sich zusammen aus ca. 1.200 Gemälden, über 8.000 Grafiken, darunter zahlreiche Handzeichnungen und Aquarelle, ca. 250 künstlerischen Fotografien, 230 Skulpturen und ca. 1.000 grafischen Objekten zum Thema „Reisen“ und „Mittelrhein“.
Hinzu kommen ca. 700 Objekte aus Stein, Holz und Metall, über 500 historische Münzen und Medaillen sowie 345 Keramiken. Weiterhin ist auf den ausnehmend umfangreichen Bestand kulturhistorischer und volkskundlicher Objekte zu verweisen, der unterschiedlichste Materialgruppen umfasst: Glasmalerei, Porzellan, Möbel, Kleinkunst, Textilien, Maße und Gewichte, Militaria, Eisenguss, Leuchter und Lampen, gusseiserne Öfen, Blechwaren, Messing- und Zinnobjekte, Metallikonen sowie Uhren.
Der Schwerpunkt der großzügig dimensionierten, rund 1.900 m2 umfassenden Dauerausstellung liegt im neuen Mittelrhein-Museum auf der Gemäldesammlung sowie den skulpturalen und kunstgewerblichen Beständen. In chronologischer Abfolge spannt sich der Bogen der Epochensäle von der mittelalterlichen Skulptur über die Malerei des Mittelalters, des Barock, des Klassizismus und der Romantik über die Vertreter der Düsseldorfer Schule bis hin zur Klassischen Moderne und Positionen zeitgenössischer Kunst, wobei insbesondere die Werkkomplexe von K. O. Götz, Rissa und Heijo Hangen hervorzuheben sind. Parallel zu diesen Kunstsälen haben die Besucher die Gelegenheit, sich auf dem inneren Parcours über regionale kunst- und kulturhistorische Aspekte zu informieren. 400 Gemälde, 50 Skulpturen, 60 Graphiken und diverse kunstgewerbliche Objekte warten auf die Besucher.
Kontaktdaten
Mittelrhein-Museum
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
Tel. 0261-129 2520
Fax 0261-129 2500